Leichtsinn, Mut oder das einzig Richtige?
Unser erster Blog – mit was fangen wir bloss an ? …..
….. Ganz einfach, am besten mit dem Anfang 🙂
Schon als Kind träumte ich, immer von Piraten die mit ihren Schiffen die Weltmeere unsicher machten, die verwegen Sturm und See trotzten und ihre Freiheit zelebrierten. Das wollte ich auch immer, aber wie komme ich zu einem eigenen Schiff, kapern geht nicht mehr, neu kaufen ist zu teuer….!
Traum begraben? Wer mich kennt weiss, dass das nicht in Frage kommt. Das Schiff wird mich finden, das wusste ich schon immer.
Frei nach dem alten Schlager …. Ein Schiff wird kommen….
Also nutzte ich die Jahre und machte mich schon mal vorab mit der Seemannschaft (Schiffskenntnisse und Verhalten auf See) schlau.
Ich glaube , ich war damals der Einzige in der Hochseeausbildung der keine Ahnung vom Segeln hatte. Zuvor war ich mit einem lieben Freund in der Türkei ein mal 1 Woche Segeln, und der Virus hat mich nicht mehr losgelassen. Die meisten meiner Mitschüler hatten schon den Segelschein Binnen und kannten die ganzen seemännischen Ausdrücke, ich kam mir manchmal richtig doof vor, weil ich nicht wusste was der Instruktor da vorne erzählte. Mit Fragen hielt ich mich zurück, wollte ja nicht als blöd angesehen werden (Scheissstolz).
Heute unterrichte ich selber und staune immer wieder über die Fragen, also so doof war ich doch gar nicht…….
Vor 13 Jahren habe ich dann, wie kann es anders sein, am wunderschönen Vierwaldstätter See meine Elvira getroffen. Sehr schnell merkte ich, dass auch in ihrer Brust ein wenig Weltmeer – Herz schlägt. obwohl sie bis dahin nie etwas mit segeln zu tun hatte. Sehr schnell machten wir unseren ersten gemeinsamen Segeltörn auf den Balearen. Das passte prima mit uns, dem Schiff und der Freiheit des Meeres.
Trotzdem dauerte es noch Jahre (oh ja, das liebe Geld) bis mich unser Schiff gefunden hat. Aber aus heutiger Sicht hat sich das Warten gelohnt.
Bis dahin haben wir uns einige Jahre mit Segeln auf Charterschiffen über Wasser gehalten, mit allen Sonnen- und Schattenseiten. Leider wurden die Schattenseiten immer mehr und als man uns in Mallorca sogar noch eine Grundberührung anhängen wollte war klar, fertig Charter, jetzt muss das eigene Schiff her. Meine liebe Frau Elvira hat mit taktischem Frauengeschick noch ein wenig nachgeholfen und so den Stein ins Rollen gebracht (Schatz, ich glaube nicht dass wir jemals ein eigens Schiff haben werden …..und gleichzeitig hat sie Angebote eingeholt, raffiniert auch gleich Flüge zur Besichtigung gebucht). Man sollte die Frauen einfach nicht unterschätzen.
Zuerst flogen wir nach Neapel und besichtigten eine vom Eigner gut gepflegte Beneteau. Nach einigen Überlegungen und bevorstehenden Besichtigungsterminen in Südfrankreich, entschieden wir uns gegen diese Yacht. Zu eng!
Ursprünglich sollte es nur eine max. 42 Fuss Yacht sein, aber da hatte es noch ein paar Grössere die auch SCHÖN waren……. Und sie wurden immer grösser (Schweissperlen auf der Stirn, rechnen, visualisieren etc.)
Na ja, was hat uns schliesslich bewogen den mutigen Schritt zur 50 Fuss Yacht zu machen – DAS BETT !
Bei den meisten Yachten schläft man mit den Füssen gegen den Bug, bei den Grösseren nicht mehr. Da wir ja auch schon im „fortgeschrittenen Alter“ sind, begrüssen wir es nachts beim WC -Gang nicht immer den ganzen Body um 180 Grad zu Drehen. (Denn genau wenn du die Füsse über dem Partner hast kriegst du nen blöden Krampf in den Beinen…. Dann ist fertig mit Lustig).
Aber natürlich nicht nur das Bett, das ganze Raumvolumen, die Performance und, und, und……..
Nach langem Hin und Her, sowie einige Schiffsbesichtigungen später, fanden wir den Weg in einen kleinen Stadthafen nähe Marseille. Da strahlte sie uns an, unsere Beneteau 50 Comfort, damals noch unter französischer Flagge mit dem Namen „Rosebud“.
Endlich Geschafft ! …….. Denkste, jetzt fängst erst an………… Mehr dazu im nächsten B-Log Buch.